GEHEIME RUSSISCHE MÄRCHEN

Es gibt Sachen, die zwar nicht alle können, aber viele.

Aber es gibt etwas, das nicht viele können, sondern alle.

Nämlich Filme machen, in Filmen mitspielen und Filme sehen.

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Im vierten Märchen treffen wir auf einen Popen (Pfarrer der russisch-orthodoxen Kirche), auch eine Figur, die oft in russischen Märchen verwendet wird- unter anderem bei Puschkin.

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Es lebte einst ein Mann mit seiner Frau  

Der Mann war erblindet. In seiner Blindheit überkamen ihn die Gedanken, dass seine Frau herumhurt. In diesem Jahr war die Frau des Dorfpopen gestorben. Es ging ihm deshalb sehr schlecht. Aber was sollte er machen? Er war so sehr beschäftigt, dass er nicht richtig Zeit fand um zu trauern. Er musste von früh bis spät seinen Dienst machen und an den Feiertagen, die gerade waren, hatte er noch viel mehr zu tun. Es gab Arbeit  für vier Popen.  

Pfaffe:  Was wünschst du, meine Gute?  

FRAU. Ich will beichten und Buße tun, Vater, weil mein Mann erblindet ist.  

PFAFFE. Er ist erblindet? Das ist traurig. Hast du wenigstens  gesündigt?  

FRAU. Ich kann mich nicht erinnern gesündigt zu haben. Vielleicht mal eine kleine  Sünde? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.  

PFAFFE. Du musst aber gesündigt haben. Denn ohne Sünde gibt es keine Beichte. Ohne Beichte gibt es keine Buße. Ohne Beichte und Buße wird Gott dir nicht vergeben.  

FRAU. Und wie soll ich sündigen, Vater?  

PFAFFE.  Mit einer Kreatur männlichen Geschlechts.  

FRAU. Ja und wo finde ich eine solche? Die Männer in unserem Dorf sind alle  schmutzig, nicht gekämmt und liegen den ganzen Tag betrunken herum.  

PFAFFE. Ich werde dir helfen. Ja, ich helfe dir gerne. Aber du darfst es niemandem sagen.  

PFAFFE.  Zieh deinen Rock hoch, und knie dich hin wie beim Gebet.  

FRAU. Nichts ist geschehen, Vater. Ich habe schon so oft gebeichtet, aber mein Mann ist immer noch blind.  

PFAFFE. Dann hast du nicht genug gesündigt.  

FRAU. Und was soll ich jetzt machen, Vater?  

PFAFFE. Wiederhole die Sünde. Man muss sie wiederholen.  

Die Stimme HINTER dem BILD.  

Von nun an ging die Frau zweimal täglich in die Kirche. Abends um zu sündigen und am nächsten Morgen, um ihre Sünde zu beichten. Und sie dachte immer dabei, wenn ich jetzt nach Hause komme, wird mein Mann wieder gesund sein.  

So weit hätte alles in Ordnung sein können. Der Pope war befriedigt und die Frau konnte ihre Sünden beichten. Nur der Ehemann schöpfte allmählich Verdacht und ging seiner Frau überall hinterher. Wie sollte das weiter gehen?  

PFAFFE. Mach dir nichts draus. Dein Mann ist blind. Er kann sowieso nicht sehen was hier vorgeht. Wir werden uns weiterhin um sein Wohl bemühen.  

FRAU. Und wenn er auf einmal wieder sieht?  

Die Stimme HINTER dem BILD.  

Und so geschah es, dass in diesem Moment Gott dem blinden Mann sein Augenlicht wieder gab; und dieser sah, dass der Pope auf seiner Frau sitzt, und er schrie.  

Du  Hure!   

FRAU  Ach, ich bin so froh, mein lieber Mann! Davon habe ich letzte Nacht geträumt. Ich habe gesündigt und Gott hat meinem Mann dafür die Augen geöffnet. Das ist  die Wahrheit. Für mein Tun hat Gott dir die Augen geöffnet!  

HERR Warum lügst du mich an du verfluchte Schlampe! Die Wahrheit steht ihm doch auf die Stirn geschrieben.

 

       
       
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