Montag, 30. Juni 2008 - Seite 4
Land
Ludwigshafen/Waldsee: Horrorfilm mit Original „Joe Pännel" begeisterte bei der Premiere
Schwarzer Humor überzeugte
Die Macher und ihre Stars: Die Verantwortlichen vom „A+R-Studio" und die Schauspieler nehmen den verdienten Beifall entgegen. Unter
ihnen „Joe Pännel" (ganz links), der in der Rolle des Friedhofswärters voll überzeugen konnte.                                           Foto: Markus Hild
Von Cordula Butz-Cronauer
Am Abend des 26. Juni kam es
um 19 Uhr in der Bismarckstraße
44 im Bürgermeister-Reichert-
Haus zur Filmpremiere des „1.
No-Budget-Horror-Films" in
Ludwigshafen. Besonderes Inter-
esse weckte der Film im Speyerer
Umland, weil das Waldseer Origi-
nal „Joe Pännel" (Manfred Lutz)
in einer sehenswerten Rolle als
Friedhofswärter brillierte (die
Morgenpost berichtete!). Titel des
provokanten Stücks: „Wozu
brauchst du die Ewigkeit? Stirb,
wenn du cool bist!". Und der Ti-
tel ist Programm.
„Gemeinsam mit Jugendlichen
ist in Ludwigshafen ein Film ent-
standen, der mit Klischees aus
dem Horror- und Fantasy-Genre
modischen Lebensüberdruss in
einen Mordspaß verwandelt.
Massensterben, Orientierungslo-
sigkeit und lethargische Verzweif-
lung bedrohen die gesellschaftli-
che Ordnung, vier Mädchen er-
fahren Leben, Tod und Auferste-
hung", so die Produzenten. Laut
den Machern ist das Thema
Selbstmord bei jungen Menschen
ein ernsthaftes Problem. Diejeni-
gen, die es angeht, erreiche man
leichter mit schwarzem Humor
als mit Betroffenheit. Ebenso
skurril wie der Szenefilm an sich,
sind auch die Ehrungen. So er-
hielt zum Beispiel Mirco Kron ei-
ne Ehrung für die „Beste nicht
existierende Rolle".
Das Drehbruch stammt von
Alexander Borodynja und Char-
lotte Sophie Meyn. Regie führte
Alexander Borodynja. Hauptdar-
steller sind Charlotte Sophie
Meyn, Sarah Ollmann, Leslie Pe-
ters, Mirco Kron, Antonia Zeller,
Rembert Baumann, Kristina Kes-
selring, „Joe Pännel" und Elena
Ivchenko. Der Film „Wozu
brauchst du die Ewigkeit? Stirb,
wenn du cool bist!" ist ein sehr
gelungener, vor allem sehr künst-
lerisch gestalteter Fantasy-Film,
der bei der Premiere das anwe-
sende Publikum begeisterte. In
Zeiten von Hollywoodfilmen, die
durch ein hohes Budget entstan-
den sind und die rein dem Enter-
tainment dienen fehlt es oftmals
an Filmen, die zum Nachdenken
anregen. „Wozu brauchst du die
Ewigkeit? Stirb, wenn du cool
bist!" ist ein solcher Film, der oh-
ne Budget höchst interessant und
sehr gelungen ist.